Die Klassen 10c und 10d hatten zusammen mit ihren Klassenlehrern, Herrn Kurrle und Herrn Schell, sowie ergänzt durch Frau Stassen, bereits zehn Stunden geduldig im Bus ausgeharrt und das Hotel war fast schon in Sichtweite – da geschah es: trotz Navi hatte sich das massige Gefährt am „toten“ Ende einer schmalen Seitenstraße festgefahren.

Aber mit viel Geduld, einem supercoolen Fahrer und der Hilfe einheimischer Passanten gelang es dann doch noch, rechtzeitig vor dem Abendessen das Hotel bei Sirmione am südlichen Ende des Gardasees zu erreichen.

Das war es dann aber im Großen und Ganzen auch schon an Aufregung, vorerst. Dass einige der Schüler zwei Tage später hinter dem Hotel bei ordentlichem Wellengang einfach auf drei zählen und in das kalte Wasser des Sees springen würden, das wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Doch auch dieser Versuch, das Schicksal herauszufordern, endete glimpflich.

Eine Gruppe von 12 Schülern hatte das Abenteuer jedoch von Anfang an fest eingeplant: eine Canyoning-Tour sollte ihn bringen, den großen Kick. Und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. In Begleitung des tapfersten und unerschrockensten der drei Lehrer, Herrn Kurrle, stürzten sie sich in die Schlucht, sprangen wagemutig in die Tiefe und tauchten ein ins empfindlich kalte Wasser, vor dem auch die Neopren-Anzüge nur unzureichend schützten. Mag der eine oder die andere auch geschlottert haben, zufriedene Mienen zeigten sie am Ende alle.

Andere ließen es bedeutend ruhiger angehen. Nach dem Besuch eines Straßenmarktes in Lazise spazierten sie bei bestem Wetter gemächlich am Seeufer entlang bis Bardolino, begleitet von schönen Ausblicken auf den See und die Gebirgszüge im Norden, und ließen es sich einfach gutgehen.

Am Tag zuvor stand eine Bootsfahrt auf dem Programm: Vom ganz am Nordostende des Sees gelegenen Riva ging es zunächst nach Sirmione und dann, nach einem ausgedehnten Aufenthalt in den hübschen Gässchen des pittoresken Ortes, quer über den See nach Malcesine. Die meisten Schüler/innen ließen sich auf dem Oberdeck den Wind um die Ohren wehen und genossen den Ausblick.

Am vorletzten Tag schließlich war Venedig angesagt. Schon die Bootsfahrt vom Busparkplatz nach San Marco, dem berühmten Markusplatz, vorbei an Kreuzfahrtschiffen und den mal wuchtigen, mal filigranen Häusern der Stadt an der Lagune, ist ein Erlebnis.

Am Markusplatz angekommen, dürfte sich wohl kaum einer in eines der dortigen Cafes verirrt haben – kein Wunder bei den Preisen. Vielmehr verschwanden alle in den schmalen Gässchen am Nordende des Platzes, um sich auf den Weg zur Rialtobrücke zu machen, von der aus man zu normalen Zeiten einen beeindruckenden Blick auf den Canale Grande mit seinen unzähligen Motorbooten und Gondeln hat. Doch leider waren die Zeiten nicht normal: Die gesamte Brücke verbarg sich hinter einem Verschlag aus Brettern und Tüchern und vom bunten Treiben auf dem Canale Grande war auch nicht ein Blick zu erhaschen.

Da hilft nichts, da muss man noch mal hin!

Abgerundet wurde der Aufenthalt durch abendliche Streifzüge durch Sirmione, und so konnte schließlich am letzten Tag auch ein kurzer Stau auf der Autobahn nicht mehr verhindern, dass die beiden Klassen nach einer weiteren zehnstündigen Busfahrt zufrieden wieder in Hockenheim eintrafen.