Ein Tisch mit bunten Knöpfen, Filz und anderen Accessoires, für Kinder ein supermotivierender Anblick, der zum Anfassen, Mitmachen und Selbst-Tätigwerden einlädt. Das Fach AES (Alltagskultur, Ernährung und Soziales) hatte sich mit dem Basteln eines eigenen und selbst hergestellten Schlüsselanhängers etwas ganz Besonderes für die aktuellen Viertklässler und potenziellen zukünftigen THRS-Schüler bei „THRS-go!“, dem Info-Nachmittag der Theodor-Heuss-Realschule Hockenheim, ausgedacht. Und dieses Angebot des sogenannten „Wahlpflichtfaches“, das mit seiner Praxisorientierung ein Charakteristikum der Realschulen ist, war eines von vielen an der Mitmachangeboten der einzelnen Fächer.
Neben diesem praktischen Probieren für Kinder gab es natürlich auch Elternvorträge, Schulhausführungen, das Elterncafé und natürlich jede Menge Gesprächsgelegenheiten mit Schulleitung, Lehrkräften und auch mit aktuellen THRS-Schülerinnen und Schülern, die als Scouts die Viertklässler zu ihren Stationen und Workshops lotsten. In einem Wort: „Vielseitigkeit“ war geboten.
Großer Andrang herrschte bei den Ständen der Profile „Bilingual“ und „IT“, an denen sich Eltern und Kinder über die möglichen Bildungsangebote. Zudem informierte Schulleiterin Marion Marker-Schrotz über die angedachten weiteren Profile „Kultur“ und „Nachhaltigkeit“, die zum neuen Schuljahr zwar noch nicht durchkonzipiert sein werden, wohl aber als „Pilot-Klassen“ beginnen indem Projekte, Inhalte und Methoden in den beiden Bereichen ausprobiert werden.
Interessanterweise waren viele Eltern von Kindern mit einer Gymnasialempfehlung, denen es wichtig war, dem vielen Lern- und Leistungsdruck und die nicht kindgemäße Lernstoffüberfrachtung an einem G8 zu vermeiden. „Zu viel Druck macht krank“, fand eine Mutter, die sich für ihre Tochter für das Bilingualprofil interessierte. Schulleiterin Marker-Schrotz entgegnete: „Wenn Sie G9 haben möchten, dann melden Sie ihr Kind an der THRS an, nach dem Realschulabschluss kann bei entsprechender Leistung über ein berufliches Gymnasium, beispielsweise in Schwetzingen, ohne Probleme in den Klassen 11 bis 13 ein vollwertiges Abitur draufgesetzt werden. Die Realschule mit dem anschließenden Wechsel an ein berufliches Gymnasium sind letztlich G9.“
Diese Bildungsmöglichkeit wüssten noch zu wenige Eltern in Klassenstufe Vier, weil der Abschluss der Kinder noch in weiter Ferne liege. „Daher wollen wir aufzeigen, dass das ein realistischer und auch in der Vergangenheit gut genutzter Bildungsweg zum Abitur sein kann“, sagt die Realschulrektorin. Durch die gemeinsame Kooperation mit der Carl-Theodor-Schule (Wirtschaftsgymnasium) mit seinem internationalen Profil in der Oberstufe passe gerade der Bilingual-Zug der THRS zu diesem G9-Konzept. Zahlreiche Bili-Klassen-Absolventen machten nach dem Realschulabschluss weiter an der Carl-Theodor-Schule (CTS) in Schwetzingen um dort ein vollwertiges Abitur zu erhalten, das zu allen Studiengängen geöffnet ist. Auch mit dem Technischen Gymnasium in Schwetzingen, der Erhart-Schott-Schule (ESSS), mit dem Mechatronik- oder Technik-und-Management-Profil pflege man gute Kontakte. Auch dort ist der dreijährige Bildungsgang nach dem Realschulabschluss zu einem vollwertigen Abitur möglich. „G9 ist nicht weg – es ist nur ein anderer Weg“, bemerkt Marion Marker-Schrotz.