Nein, so ganz wollte in den Osterferien in der Theodor-Heuss-Realschule keine Ruhe einkehren. Rauch sah man zwar nicht, aber den hätte man sehen können, wenn man sich mit dem Schulstoff beschäftigt hätte, den sowohl einige Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 als auch Mathelehrer Bastian Köhler als spezielle Prüfungsvorbereitung durchpaukten. Die Köpfe der aus allen 10. Klassen bestückten Mathe-Boot-Camp-Teilnehmer rauchten.

„Ich bin froh, dass die Kids in den Ferien üben möchten,“ freut sich Bastian Köhler, der im Mathe-Boot-Camp von seiner Kollegin Rose Schlotterbeck-Nafar unterstützt wird. Er selbst ist Klassenlehrer einer zehnten Klasse. Beide unterrichten natürlich Mathe, sie kennen das Niveau der Realschulabschlussprüfung, sie kennen ihre Schützlinge und natürlich auch deren mathematische Fähigkeiten. Klar gebe es Lücken, aber ob diese noch von der sehr unsteten Unterrichtssituation während der Corona-Zeit vor zwei Jahre herrühre, könne man nicht beurteilen. Oft wüssten die Schüler selbst sehr genau, was sie in Mathe können und was nicht. Und an diesem Punkt setzen wir an.

Das freiwillige Angebot richte sich an „alle, die wollen“, sagen sie, und meinen natürlich „lernen und leisten wollen“. Auch Schülersprecher Titus Frey ist dabei. Er sieht bei sich Nachholbedarf und will die schriftliche Realschulabschlussprüfung im Mai gut bestehen. So wie er sehen es auch weitere bis zu rund 60 der knapp 130 Schülerinnen und Schüler seiner Klassenstufe.

Anders als an den Regelschultagen können sich Lehrende und Lernende vollends auf das Fach konzentrieren, denn während des Regelunterrichts gibt es immer wieder Beeinträchtigungen, beispielsweise zuletzt durch die praktischen Prüfungen im Wahlpflichtfach. In der Ferienzeit ist man losgelöst von alldem, auch losgelöst vom Schulgong. An diesen Tagen ist klar: es gibt nur Mathe. „Man merkt schon, dass sich die Kinder hier anders auf das Fach einlassen“, meinen Köhler und Schlotterbeck-Nafar, es sei ein entspannteres Lernen. Musteraufgabenstellungen, Formeln, Rechenwege, Eselsbrücken und natürlich Zahlen, Rechnen, Kombinieren. „Die Schüler haben gut und auch viel eigenständig gearbeitet“, der Crashkurs habe sich gelohnt.

Und die baldigen Prüflinge danken es ihm – hoffentlich auch mit einer guten Leistung in der Prüfung.