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Klangfarben und Musiksphären: Schwetzinger Festspiele goes Schule
Was brauchts um Musik mal nachvollziehbar zu erleben: eine beeindruckende Kulisse, motivierte und talentierte Musiker und interessierte Schülerinennen und Schüler.
In der atemberaubenden Atmosphäre des Rokokotheaters Schwetzingen führten vier junge Saxofonisten Schülerinnen und Schüler der 8a und 8b der Theodor-Heuss-Realschule mit ihrem Kinderkonzert durch die Kunst des Saxophonspielens und durch die Musikgeschichte und ließen den Musikunterricht ganz nah und praktisch erscheinen.
Das Signum Saxophone Quartet, bestehend aus Blaž Kemperle (Sopransaxofon), Jacopo Taddei (Altsaxofon), Alan Lužar (Tenorsaxofon) und David Brand (Baritonsaxofon), zeigte nicht nur, dass man mit dem Saxofon nicht nur „schön“ spielen kann, sondern auch ganz experimentell beatboxen („slappen“) kann – und hatte damit die Aufmerksamkeit der jungen Hörer. Auch musikgeschichtlich wurde aufgeklärt: Das Saxofon ist ein verhältnismäßig „junges“ Instrument, wurde erst im 19. Jahrhundert ursprünglich für die Militärmusik und die Musik im Freien erfunden. Seinen Namen bekam es durch seinen Erfinder: den Belgier Adolphe Sax. Obwohl obwohl aus Messing gebaut, zählt es zu den Holzblasinstrumenten, da der Ton mithilfe eines einfachen Rohrblattes aus Holz erklingt.
Musikerhandwerk und Kniffe beim Spielen
Auch das Musikerhandwerk wurde erklärt und gezeigt. So sorgt die Zirkular-Atmung für einen kontinuierlichen Luftstrom auch während der Einatmung, sodass Töne unendlich lange gespielt werden können. Dabei atmet man zunächst in die Lunge und drückt dann jedoch im Verlauf des Spielens mit der Zunge Luft ins Instrument, während man gleichzeitig mit der Nase einatmet.
Die Musiker führten charmant durch das Programm geführt, größtenteils auf Deutsch, im Falle des Italieners Jacopo Taddei auch auf Englisch, was aber zumindest für die Bili-Klasse 8b kein Problem darstellte.
Die Schwetzinger Festpiele finden seit 1952 jährlich jeweils im Frühling im Schwetzinger Schloss und dessen Umfeld – seit einigen Jahren auch an anderen Orten sowie auf öffentlichen Plätzen der Stadt – statt. In diesem Jahr fanden erstmalig auch Kinderkonzerte statt, bei denen die Musiklehrerin Birgit Stassen – selbst Saxophonistin – sowie Lehrerin Johanna Schleyer direkt die Chance ergriffen.
Aufgeführt wurden unter anderem ein Stück von Antonín Dvořák (Streichquartett Nr. 12 F-Dur op. 96 B 179 „Amerikanisches“, bearbeitet für Saxophonquartett vom Signum Saxophone Quartet), ein Tango von Ástor Piazzolla 1921 – 1992 aus der „Suite del Ángel“ und ein modernes Stück von Erwin Schulhoff. Daneben zeigten die Musiker auch anhand ihres jeweiligen Instruments Teile von bekannten Melodien, wobei das berühmte Thema „Pink Panther“ (von Henri Mancini), vorgestellt vom Tenorsaxofon, nicht fehlen durfte.

Nächstes Jahr wieder beim Kinderkonzert dabei!
Im Anschluss ging es für beide Klassen noch in den Schlossgarten.
Birgit Stassen ist begeistert von der Idee des Kinderkonzerts für Schüler: „Hier wird Musik hautnah gezeigt, hier begreift man, was Musik kann, wie sie funktioniert, welche Kniffe sie braucht und letztlich aber auch, welche musikalisch Poesie durch dieses Zusammenspiel von Musiker und der Beherrschung des Instruments hervorgebracht werden kann. Gerade beim Saxofon ist dies eindringlich.“
Sollte es im nächsten Jahr erneut ein Kinderkonzert im Rahmen der Schwetzinger Festspiele geben, ist die THRS Hockenheim auf jeden Fall wieder dabei.