Schulhof der Theodor-Heuss-Realschule Hockenheim groß

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„togeTHeR in muSik“ – Gesang, Tanz, Musikkunde, Englisch und der Schulgong

Über 150 Kinder wurden am Dienstag nach den Sommerferien in die THRS eingeschult – so viele, wie noch in keinem Schuljahr davor. Sie verteilen sich auf ganze sechs neue fünfte Klassen, von der 5a bis in die 5f. Davon sind vor allem die Profilklassen wieder gut nachgefragt worden. Die IT-Klasse (5a), Bilingual-Klasse (5b) und Kultur-Klasse (5c) sind voll.

Allein schon mit so viel neuen Gesichtern beginnt das Schuljahr 2025/2026 wortwörtlich mit großem „Hallo!“. Aber auch sonst hält halten die nächsten Monate für die Theodor-Heuss-Realschule Hockenheim Herausforderungen bereit.

„Die Schule wächst in allen Bereichen“, geben das Konrektoren-Duo Manuel Altenkirch und Sven Dehoust Auskunft. Im neuen Schuljahr liegt die Zahl mit rund 840 Schülerinnen und Schülern erneut höher als im vorigen Schuljahr.

Auch die Vorbereitungsklassen (VKL) werden weiterhin gut besucht – also jenen Klassen, die Schüler ohne Deutschkenntnisse besuchen. Dabei geht es nicht immer um einen Flüchtlingshintergrund aus den Krisengebieten am Rande Europas, wo Menschen verfolgt werden, sondern vor allem auch um normale innereuropäische Migration. „Die THRS ist die einzige weiterführende Schule in Hockenheim, die die besondere Herausforderung der sprachlichen und kulturellen Integration trägt und leistet“, so der zweite Konrektor Sven Dehoust, der die VKL schulleitungsseitig koordiniert.

Insgesamt führt die THRS inklusive der Vorbereitungsklassen nun 34 Klassen. Bis auf die Klassenstufe 10 ist die THRS fünfzügig, in den Klassenstufen 5 und 8 sogar sechszügig, die Klassennummerierung geht also von a) bis f).

Auch die Lehrkräfteanzahl ist weiter gestiegen. 77 Personen sind im nun Grundstock des Lehrpersonals, darunter 3 Lehramtsanwärter, die aber ab Februar mit weiteren bis zu vier neuen „Refis“ (in Anlehnung an die alte Amtsbezeichnung Referendare), also die neuen Lehramtsanwärter, ergänzt werden. Hinzu kommen mehrere Lehramtsstudenten in ihrem Masterstudiengang, die ihr ISP (integriertes Semesterpraktikum) absolvieren werden. Ebenso sind die drei FSJler (Freiwillige im sozialen Jahr) an der Schule, die den pädagogischen, unterrichtlichen und organisatorischen Bereich unterstützen.

Das Schulteam wird ergänzt durch zwei Schulsozialarbeiter, die Sekretariatskräfte sowie den Hausmeister. Und auch die durch die Stadt eingesetzten IT-ler, die sich nicht nur an der THRS, sondern an allen Hockenheimer Schulen, um alles Digitaltechnische kümmern, gehören dazu.

„Noch nie gab es so viele Menschen im Schulteam hier an der Schule“, sagt Schulleiterin Marion Marker-Schrotz.

Eha-Effekt: Wir produzieren ein echtes Musikstück!

Zusammen mit Carmen Fuhrmann wurde für drei Klassen kurz nach Schulbeginn ein Workshopkonzept entwickelt. Fächerübergreifend, praktisch, musikalisch, professionell und produktiv. An jeweils einem Ganz- und einem Halbtag tauchten die Klassen 5e, 6c und 7b in einen arbeitsamen, motivierenden, aber auch anstrengenden Kompaktworkshop ein. Zentral war viel Praktisches rund um Musik und alles nahezu durchgängig in Englisch. Unterstützt wurde dieses vielseitige Pilotprojekt dabei vom THRS-Freundeskreis sowie vom Lions Club Hockenheim.

Neben dem Einstudieren von englischsprachigen Liedern – die 5e lernt unter anderem „I Wan‘na Be Like You“ – die englische Version von King Louies Lied aus Disneys Dschungelbuch. Dabei ist das Singen das eine, das andere ist die Songproduktion. Mit professionellen Mikrofonen, immer wieder Gesangswiederholungen von Strophen und Refrains, mal im Chor, mal zu dritt oder zu viert, später mit einem Instrumentensolo oder als Body-Percussion-Rhythmus: die Kinder sind in Aktion. Erst am Ende des ersten Kompakttages wird den Kindern klar, warum die Profis Harry und Seraphina auf die vermeintlichen Kleinigkeiten so viel Wert legen: es sind alles Aufnahmen, die später zu einem professionellen Musikstück zusammengefügt werden.

Der Aha-Effekt ist groß: die übereinandergelegten Tonspuren ergeben sehr gute und individuelle Versionen der einzelnen Lieder. Aber, und das merkt vor allem die 5e, die als Neulinge gerade erst neu zusammengesetzt und in die THRS eingeschult wurden, das eine oder andere ist dann schon anstrengend und gerade die Aufnahmen verlangen viel Disziplin und Aufmerksamkeit ab. Daher bauen Harry und Seraphina immer wieder auch Bewegungsspiele und Tänze ein, um aufzulockern. Die „Walls Of Limerick“, ein traditioneller Tanz, bringen nicht nur ein Stückchen irische Kultur in den Musiksaal, sondern auch viel Bewegungsspaß, denn obwohl der Tanz einem festen Ablauf und Muster folgt, kann man eigentlich recht wenig falsch machen.

Bald ein neuer Schulgong?

Bei so viel tun und machen und tanzen und musizieren ist der eine oder andere auch mal froh, sich ein bisschen berieseln zu lassen. Auch hier schaffen Harry und Seraphina Abhilfe. In kleinen Portionen gibt es Inputs zu den Grundlagen von Musikproduktion oder Instrumentenkunde, wo man aus Songs verschiedene Instrumente heraushören soll – gar nicht so einfach. Und auch ein Exkurs in Geografie („Wo und was ist eigentlich Irland?“) ist dabei.

Und aus dem irischen schier nicht enden wollenden Volkslied „The Bog Down in the Valley-o“ (Das Moor da unten im Tal) entwickelt sich dann schon das nächste Lied für die Aufnahme.

Mit „togeTHeR in muSic“ gelingt also ein Rundumschlag an pädagogischer Arbeit. Gemeinsam, fächerübergreifend, praktisch, produktiv mit verschiedenen Sinneseingängen für nahezu alle Lerntypen und mit einem eigenen authentischen Produkt am Ende – was will man in der Schule mehr. Die Lieder bekommen die Kinder im Nachgang als mp3-Datei zu hören.

Und noch ein Bonbon haben sich der auch mal experimental-musikalische Harry einfallen lassen: die Produktion eines neuen Schulgong-Sounds. Mit verschiedenen Rythmen, Percussion-Instrumenten und den Stimmlagen der Schüler will der irische Vollblutmusiker der Schule ein Geschenk machen und den alten, etwas sechszig Jahre alten Ton des Schulgongs ersetzen. Technisch geht das eigentlich recht einfach, denn mittlerweile ist der Schulgong eine digitale mp3-Datei. Harry ist noch in der Nachproduktion – vielleicht hat sein Gong-Experiment mit den Schülern funktioniert und die THRS hat bald einen einzigartigen neuen Gong. Cool wäre es!