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Elegant, stilvoll, chic, edel…
Begriffe, die sowohl zur großen Abschlussfeier – oder eher: Gala – als auch der Absolventen der Theodor-Heuss-Realschule selbst gut passten. 143 Abschlussschülerinnen und Abschlussschüler erschienen herausgeputzt mitsamt Eltern, Verwandten und Freunden in der nigelnagelneuen Neulußheimer Rolf-Heidemann-Halle, um ihren letzten offiziellen Schultag in einem würdevollen Ambiente zu feiern.
Dabei war dieser Abend in dieser Form alles andere als vorprogrammiert, eröffnete Konrektor Manuel Altenkirch den Abend, der den Dank neben Gemeindechef Gunther Hoffmann auch an alle helfenden und unterstützenden Eltern, Kollegium und die Schülerinnen und Schüler aussprach. Schulleiterin Marion Marker-Schrotz erläuterte, wie eine Terminkollision in der Hockenheimer Stadthalle dazu führte, die Abschlussfeier neu an einem anderen Ort zu konzipieren, noch dazu vor dem Hintergrund, dass mit 143 Absolventinnen und Absolventen (123 Realschul- und 20 Hauptschulabsolventinnen und -absolventen) kein Abschlussjahrgang jemals so zahlreich war. Klar war die Herausforderung groß, auch für die Familien eine ausreichend große Location zu finden, wenn man nicht – wie zu Corona-Zeiten – eine Zwei-Schichten-Veranstaltung machen wollte. Am Ende, unter vereinten Kräften aus Schulleitung, Kollegium, Elternschaft und Engagement der Schülerinnen und Schüler und unter etwas Zeitdruck stand eine schmucke und wohl auch die erste personelle Großveranstaltung in der neuen Rolf-Heidemann-Halle fest. Marker-Schrotz hob vor allem das Engagement von Elternsprecherin Michiku Riesz hervor, die sich durch ihren Einsatz und Organisation besonders zum Gelingen der Veranstaltung verantwortlich zeigte. Es sei fast alles durch freiwillige Helfer aus dem Kreise der Schule organisiert worden, betonte Marker-Schrotz. So wurde auch die Bewirtung durch die Klassen 9a und 9b sowie freiwilligen Eltern betreut.
Mit goldenen Girlanden, den goldenen Luftballons AK 2023 (für Abschlussklasse), der vom Jahrgang selbst gestalteten Abschlussfahne am Rednerpult, die nach der Veranstaltung als Erinnerung an der Jahrgang in der Schule aufgehängt wird, korrespondierte die Dekoration mit der schlichten, aber würdigen Architektur mit viel Holz der neuen Kulturhalle. Und das passte natürlich zu den eleganten Kleidern der Mädchen und den mal förmlich mit Anzug, mal leger mit lockerer Hemd-Sakko-Jenas-Kombi, aber nie minder eleganten Stil der Jungs. Nichts zu sehen von Jogginganzug oder Schlabberhosen, nein, die Jugend setzte die Modemesslatte ziemlich weit oben an. Man merkte das war der Abend der Schülerinnen und Schüler. Den in den Medien oft verwendeten Begriff der „verlorenen Corona-Generation“ erteilte Schulleiterin Marker-Schrotz in ihrer ersten Abschlussrede eine Absage. Es sei vielmehr eine Kunst und eine Kompetenz der Absolventinnen und Absolventen, mit den widrigsten Bedingungen aus Corona-Regeln, Fernunterricht und Wechselunterricht umgegangen zu sein. Die Kompetenz, sich auf Neues einstellen zu müssen werde mit den aktuellen Themen Klimawandel, Digitalisierung, Strukturwandel und deren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen weiter präsent bleiben. „Ihr seid nicht schuld, dass die Welt ist, wie sie ist, es ist nur eure Schuld, wenn sie so bleibt“, brachte die Schulleiterin in Anlehnung an den Songtext der „Ärzte“ auch den Wunsch auf Mitgestaltung in der Gesellschaft auf den Punkt.
Elternbeiratsvorsitzende Michiku Riesz gab motivierende Worte auf den Weg. „Lasst euch nicht sagen, was ihr nicht könnt. Tut es und glaubt an euch“, rief sie den Schülerinnen und Schülern zu. Im Zentrum des eigenen Reifeprozesses gehe es um das Selbstfinden und das Umsetzen eigener Träume – „lebt ‚euer‘ Leben“, waren hier prägnante Worte.
Die Schulpreise konnten Riesz und Marker-Schrotz besonders erfolgreichen Schülerinnen und Schülern überreichen
wobei ein signifikanter Frauenüberhang bei den Bestnoten beide erfreute. Den mitunter größten Applaus bekam Albina Lokaj aus der 10a mit dem besten Abschluss mit einem Schnitt von 1,3. Den Theodor-Heuss-Preis für die besten Leistungen im Fach Geschichte ging an Neha Kaniampalackal (10b). Hockenheims Oberbürgermeister Marcus Zeitler überbrachte eine Video-Grußbotschaft. Sein Preis – der „Preis des Oberbürgermeisters der Stadt Hockenheim“ für die besten Leistungen im Fach Gemeinschaftskunde – ging an Clarissa Hoffmann (10a). Auch die beiden Kirchen überbrachten ihre Grüße. Hannah Bühler und Paula Stephan (beide 10b und evangelisch) sowie Mirjam Wellenreuther (10c) und Clarissa Hoffmann (10b, beide katholisch) wurden für die besten Leistungen in Religion ausgezeichnet. Der Preis der Volksbank Kur- und Rheinpfalz für die besten Leistungen in den Naturwissenschaften ging an Paula Stephan (10b). Der Preis für Bestnote im Fach Technik für Titus Frey (10c) wurde von der Sparkasse Heidelberg gestiftet. Und neben den schulischen Leistungen wurde auch das soziale Engagement hervorgehoben.
Die Schülersprecher Auresa Zhegrova und Titus Frey (beide aus der 10a) bedankten sich in ihrer Ansprache, dass „wir eure Schülersprecher sein durften“, auch wenn die Arbeit, gerade auch die Vorbereitungen der Abschlussfeier sehr intensiv waren. SMV-Lehrer Bastian Köhler zeichnete beide für die sehr erfolgreiche und engagierte SMV-Arbeit aus und würdigte beide zudem mit dem Sozialpreis.
Apropos gewürdigt: als besondere Würdigung und auf Vermittlung des Hockenheimer Marketing-Vereins und dessen Geschäftsführerin Birgit Rechlin und des Vorsitzenden Richard Damian erhielten alle Absolventinnen und Absolventen jeweils eine von McDonald’s und dessen Chef Manfred Büch gesponserte Rennstadtkarte im Wert von Zehn Euro zu ihrem Zeugnis überreicht, die in der lokalen Geschäftswelt eingelöst werden können. „Ein großer Dank für dieses schöne Symbol als Start in ein weithin selbstverantwortliches Leben nach diesem ersten Abschluss“, freute sich Schulleiterin Marker-Schrotz.
Und diesen ersten Abschluss realisierten nicht wenige erst beim Abschied der Klassen auf der Bühne, als sich jede Klasse, verbunden mit rückblickenden Reden und Erinnerungen, von Ihren Lehrkräften und voneinander mit kleinen Geschenken verabschiedete. Die Gewissheit, dass ein langer Weg nun zu Ende ist, dass man viele Freunde und Klassenkameraden, aber auch die Lehrkräfte und die Schule als Ort von Freud, Leid, Mühsal, Erfolg und Gemeinschaft in dieser Form nicht wieder erleben wird, trieb nicht nur einigen Rednerinnen und Rednern Tränen in die Augen. Am Ende überwog aber die Freude, einen Meilenstein im Leben mit Erfolg abgeschlossen zu haben.
Von einem besonderen Erfolg übrigens konnten sich alle Gäste mehrmals am Abend selbst überzeugen. Denn für die musikalische Umrahmung sorgten die „MooSickers“, die etwa seit einem halben Jahr bestehende Schulband an der THRS. Rockig heizten die quer durch die Klassenstufen gemischten Musiker die Halle ein und sorgten durchweg für Auflockerung. Besonders mit dem „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten und dem fulminanten Abschluss „Zombie“ von The Granberries, bei dem alle aufstanden, mitsangen und mitklatschten überzeugte die junge Band. Auch Band-Coach Daniel „Dougie“ Jasinski, dereinst selbst THRS-Schüler, war voll des Lobes für seine Schützlinge. Inwieweit die Band in der Konstellation weiterspielen wird, ist noch unklar, denn mit der ausdrucksstarken Sängerin Mirjam Wellenreuther, Bassistin Amy Auer, Gitarristin Clarissa Hoffman und Schlagzeuger Leonard Arns haben gleich vier Bandmitglieder ihren Schulabschluss erlangt. Aber vielleicht geht es ja den vieren, wie es auch der eine oder die andere nach der Veranstaltung beim Fotoshooting mit Freunden und Lehrkräften sagte: sie würden gerne noch eine Weile in ihrer behüteten Umgebung, der THRS, bleiben. Zumindest, wenn sie – wie viele andere Absolventinnen und Absolventen davor – mal wieder zurück und zu Besuch an ihre alte Schule kommen, dann werden sie in der Aula als Symbol für ihre Erinnerungen noch ihre Abschlussfahne sehen.