Schulhof der Theodor-Heuss-Realschule Hockenheim groß

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Umweltklasse holt sich das Ökomobil in die Stadt

Fast täglich auf dem Weg zur Schule fahren die Kinder im wunderschön angelegten HÖP-Gelände zur Schule aber so genau haben sich die Kinder den Bach wohl noch nie angeschaut. Ein Grund für Umweltklassenlehrerin der Theodor-Heuss-Realschule, Dagmar Paris, sich mit der Umweltklasse für das stark nachgefragte Ökomobil zu bewerben – mit Erfolg!

Das Ökomobil ist ein rollendes Naturschutzlabor, das unter dem Motto „Natur erleben, kennen, lernen, schützen“ seit 1987 in Baden-Württemberg unterwegs ist. Es ist eine Einrichtung der Staatlichen Naturschutzverwaltung des Landes Baden-Württemberg. Dabei ist in jedem der vier Regierungsbezirke ist ein Ökomobil unterwegs. Um einen der begehrten Termine zu bekommen musste man sich bewerben und einfach nur Glück haben, denn der Kalender ist schon früh für das ganze Jahr ausgebucht.

Schulleiterin Marker Schrotz und Preistraegerin Albina Lokaj

Eine kraftvolle Aufgabe zum Einstieg

Das Ökomobil bezog seinen Standort am Messplatz gegenüber des Gaussgymnasiums und bevor es an die eigentliche Arbeit ging, musste sich die Lerngruppe in einer ersten Herausforderung eine Vertrauensübung bestehen. Dabei mussten die Kinder mit Geschick, dicken Holzästen eine Leiter in luftiger Höhe halten, um so eine menschengetragene Hängebrücke zum Drüberlaufen für sich selbst zu bilden. Eine kraftvolle Aufgabe für alle – aber immerhin bestanden!

Eine kleine Forschergruppe von zwölf Schülerinnen und Schülern machte sich auf ins Forscherlabor, das ausgestattet mit Mikroskopen, Anschauungsmaterialien, und jeder Menge Technik den Forscherehrgeiz wecken sollte. Aufmerksam wurde den interessanten Ausführungen von Charlotte Backes, Leiterin des Ökomobils, gelauscht, die immer wieder den Natur- und Artenschutz in den Mittelpunkt rückte.

Dann endlich ging es los und die Kinder durften selbst Hand anlegen: Untersuchungs- und Anschauungsobjekte kamen direkt vor Ort im Kraichbach und so konnten zum Teil schon mit bloßem Auge wild umherspringende Insekten, Spinnentiere und Krebstiere erkannt werden. Um welche Tiere es sich da genau handelte, sollten die Kinder später im Forscherlabor herausfinden.

Mit Hilfe von Mikroskopen und Bestimmungsschlüsseln konnten die Schüler schließlich die gefundenen „Schätze“ bestimmen. Den Kindern wurde schnell klar, dass eine gute Vorarbeit am Bach sich hier definitiv auszahlte und so manches Team unzählige Tierchen zu bestimmen hatte. Da konnte sich der eine oder andere nur schwer für eine Zeichnung im Forschertagebuch entscheiden.

Absolventinnen und Absolventen der THRS 2023 2

Tiere und Wasserqualität

Zu den Fundstücken gehörten Fliegenlarven, Flussflohkrebse, Teichschlangen und Wasserasseln – um nur einen kleinen Auszug der jungen Forscherinnen und Forscher zu nennen.

Einen beeindruckenden Fund machten Luca und Niklas mit zwei Larven der Prachtlibelle, die auch ohne Vergrößerung eine beachtliche Größe von gut drei Zentimetern in die Petrischale legten. Auch wenn eine solche Art eine gute Wasserqualität bescheinigen, lernte die Klasse aber auch, dass ein Exemplar einer Art nicht ausschlaggebend für das Bestimmen der Gewässerqualität ist. Dafür braucht man weitaus mehr Gütekriterien, verschiedene Untersuchungsansätze und viel Zeit und Geduld.

Es war ein interessanter Unterrichtsvormittag. „Das könnten wir doch jede Woche machen“, waren sich die Schülerinnen und Schüler der Natur- und Umweltklasse einig – ebenso darüber, dass das nächste Mal Wechselklamotten und höhere Gummistiefel durchaus ratsam wären.